Seine androgyne Erscheinung hat schon dem einen oder anderen aus seiner Heimat vor den Kopf gestoßen. Der eine oder andere wird den südafrikaner Nekhane Touré die durch die schwule Love-Story "Inxeba" bereits kennen. Der Streifen über sexuelle Identität und Männlichkeit in einer traditionellen Gesellschaft gewann bereits mehrere Filmpreise. Dabe geht es jedoch nicht nur um Homosexualität, sondern "Inxeba" beschreibt den Initiationsritus "ulwaluko", bei dem junge Xhosa-Männer zwei Wochen in den Busch ziehen, wo sie ohne Betäubung beschnitten werden. Während eben dieses Rituals, kommen sich die Figuren im Film näher. In Südafrika, wo Homosexualität zwar erlaubt, aber häufig nicht akzeptiert ist, waren die Reaktionen erwartungsgemäß gemischt. Nakhane, der offen schwul lebende Hauptdarsteller, erhielt Morddrohungen. Es gab auch Forderungen nach einem Verbot des Films, und der traditionelle König des Xhosa-Volkes nannte den Film "beleidigend".
Ein unglaubliches Talent wurde NAKHANE in die Wiege gelegt: Geboren in der südafrikanischen Kleinstadt Alice und aufgewachsen in der nicht allzu weit entfernten Metropole Port Elizabeth, gilt der 29-jährige Musiker, Buchautor, Schauspieler und Dichter spätestens seit seinem gefeierten Auftritt auf dem renommierten Transmusicales Festival im französischen Rennes als neuer Stern am Neo-Soul-Himmel. Mit „Clairvoyant“ veröffentlichte er die erste Single im Januar, jetzt folgt mit "Interloper" die zweite Single aus seinem am 16.03. erscheinenden Album „You Will Not Die“ (BMG).
Nakhane hat nicht nur eine sofort unter die Haut gehende Stimme und ein großartiges Gespür für modernes Songwriting. Mit seiner androgynen Ausstrahlung fasziniert er das Publikum sowohl auf, als auch abseits der Bühne. In seinen Songs ist diese fast schon schmerzhaft zerbrechliche Eleganz allgegenwärtig, denen man seine Seelenpein unter der makellosen Oberfläche deutlich anmerkt. Nakhane verbindet in seinem einzigartigen Signature-Sound experimentelle elektronische Elemente mit zurückgelehntem Soul und dezenten traditionellen Einflüssen aus seiner afrikanischen Heimat zu einem bemerkenswert anderen Urban Pop-Ansatz. Ein eklektischer Mix, dem man seine Einflüsse wie Marvin Gaye, Nina Simone, Ahnoni und David Bowie, bis hin zu Busi Mhlongo, Simphi Dana, Mbongwana Star und TkZee deutlich anhört.
Fotos: Screenshot / Terryn Hatchett
NAKHANE Livetermine in Deutschland: 20.05.2018 Köln, Artheater, 21.05.2018 Berlin, Berghain Kantine, 23.05.2018 Heidelberg, Queer Festival
Alle Infos zur Community, Fashion & Lifestyle und die neuesten Trends findest du auch in der März 2018 Ausgabe vom GLEICHLAUT Magazin.
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