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NEWS & STORIES

MPOX: IMPFUNG SCHÜTZT

(Anzeige) Mpox (=Affenpocken) sind immer noch gefährlich. Eine neue Virusvariante breitet sich gerade im Kongo aus. Sollte diese Virusvariante durch Reisende in alle Welt verschleppt werden, ist ein erneuter globaler Ausbruch nicht auszuschließen. (1) Schutzmaßnahmen, insbesondere mit Blick auf die Pride- und Urlaubs-Saison, sind deshalb weiterhin empfehlenswert.

IMPFUNG GEGEN MPOX/AFFENPOCKEN

SCHÜTZT DICH VOR SCHWEREM KRANKHEITSVERLAUF


Im Jahr 2022 sind Mpox (monkey pox = Affenpocken) erstmals weltweit aufgetreten. (2) Am 23. Juli 2022 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ausbruch zum Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite. Zwar hob die WHO den Gesundheitsnotstand am 11. Mai 2023 wieder auf. Ein erneuter weltweiter Ausbruch – verursacht durch weitere Virusvarianten – wird jedoch nicht ausgeschlossen. Im Rahmen des Redaktionsgesprächs „Mpox: Gekommen, um zu bleiben“ am 18. Juni 2024 informierte PD Dr. Christoph Boesecke, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn über Gefahren durch neue Virusvarianten, aktuelle Infektionszahlen, Übertragungswege und die Impfung als Schutzmaßnahme. Anhand von Patientenfällen erläuterte er Symptome, Krankheitsverläufe und den Immunstatus als Risikofaktor für eine schwere Erkrankung.


Mpox zeigt sich z. B. an Händen, Brust, Genital- und Analbereich (Bildnachweis: Halfpoint)

Das Mpox-Virus weist zwei genetische Kladen (I und II) auf. Die Virusvariante Klade IIb ist verantwortlich für das weltweite Mpox-Geschehen seit Mai 2022. Infektionen der Klade I gab es bislang ausschließlich in Zentralafrika, darunter auch in der Demokratischen Republik Kongo (DRK). (3) „Im Herbst 2023 wurde im Kongo erstmals die Übertragung der vermutlich besonders krankmachenden (4) Virusvariante Klade I im Rahmen sexueller Aktivitäten beschrieben. Bisher ist dieser Transmissionsweg nur bei der Virusvariante Klade II aufgetreten. Eine Verbreitung durch Reisende in alle Welt ist nun auch bei Klade I wahrscheinlicher geworden“, so Boesecke. 


HAUPTÜBERTRAGUNGSWEG: ENGER KÖRPERKONTAKT EINSCHLIESSLICH SEX


Infektionen mit dem Mpox-Virus erfolgen hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infektiösen Wunden, Schorf und Körperflüssigkeiten oder mit kontaminiertem Material wie Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Sexspielzeug. Bei sexuellen Kontakten ist die Übertragungswahrscheinlichkeit deutlich erhöht. Mit 66 % aller Fälle waren Sexualkontakte im Ausbruch 2022 der Hauptübertragungsweg. (5) Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln, haben das höchste Expositionsrisiko. (6)


SYMPTOMATIK: SCHWERE KRANKHEITSVERLÄUFE BEI

SCHLECHTEM IMMUNSTATUS


Impfung schützt vor Mpox (Bildnachweis: Wirestock)

In der Regel haben Erkrankungen mit der Klade IIb einen milden Verlauf und heilen innerhalb weniger Wochen von selbst wieder ab. Symptome treten meist 4 bis 21 Tage nach Kontakt mit einer infizierten Person auf. Zu den häufigsten allgemeinen Beschwerden gehören Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Frösteln und starke körperliche Schwäche. Darüber hinaus kann es zu schmerzhaften Hautveränderungen kommen, die als Pickel, Blasen, Ausschlag oder Wunden sichtbar werden. Diese so genannten Läsionen sind am häufigsten im Bereich der Infektionspforte, beispielsweise im Anogenitalbereich, an Extremitäten (inkl. Handinnenflächen und Fußsohlen), im Brust- und im Gesichtsbereich anzutreffen. Auch eine Ausbreitung über die gesamte Hautoberfläche ist möglich.


Todesfälle oder schwere Krankheitsverläufe sind eher selten und treten vor allem bei immungeschwächten Personen (z. B. mit HIV, Chemotherapie) auf. Sie können mit Komplikationen wie bakteriellen Sekundärinfektionen, Entzündung der Lunge und des angrenzenden Bindegewebes, Blutvergiftung, Gehirn- und Hornhautentzündung einhergehen. Ein anorektaler Befall führt nicht selten zu Enddarmentzündung und Durchfall – der Befall der Bindehaut zu relevanten Komplikationen inklusive Sehverlust. (7)


IMPFUNG: SCHUTZ VOR INFEKTION UND SCHWEREM KRANKHEITSVERLAUF

Übertragung von Mpox / Affenpocken erfolgt meist bei engem Körperkontakt

Zum Schutz vor Mpox empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine vorbeugende Impfung für Personen mit erhöhtem Expositions- und Infektionsrisiko. Dazu zählen Männer ab 18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln. Die STIKO empfiehlt ebenfalls nach dem Kontakt mit einer infizierten Person eine zeitnahe Impfung. Diese sogenannte postexpositionelle Impfung wird symptomfreien, erwachsenen Menschen empfohlen, die enge körperliche Kontakte mit Infizierten über nicht intakte Haut oder Schleimhäute hatten, z.B. sexuelle Kontakte und enge zwischenmenschliche Kontakte im Haushalt oder Familienkreis. (8)


Etwa zwei Wochen nach der ersten Impfdosis ist das Risiko für eine Erkrankung deutlich reduziert. Für die Grundimmunisierung ist eine zweite Impfdosis im Abstand von mindestens 28 Tagen erforderlich. Wer in der Vergangenheit bereits gegen Pocken geimpft wurde, benötigt nur eine Impfdosis. (9) Grundsätzlich ist der Impfstoff für alle Arztpraxen verfügbar. Gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten.


„Mpox werden bleiben und in unserem Behandlungsalltag als weitere sexuell übertragbare Erkrankung eine Rolle spielen. Schutzmaßnahmen sind insbesondere wegen zahlreicher Veranstaltungen in der Pride-Saison und der Urlaubszeit zu empfehlen. Auch für Mpox gilt wie so oft: Impfen – insbesondere rasches Impfen – hilft“, so das Fazit von Boesecke.


Mehr Informationen:


(2)  Gessain A et al. Monkeypox. N Engl J Med. 2022;387(19):1783-1793

(3)  WHO. Disease Outbreak News. Mpox (monkeypox) - Democratic Republic of the Congo. 23 November 2023. https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2023-DON493 (aufgerufen am 18. Juni 2024)

(4)  Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Mpox (früher: Affenpocken). https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html (aufgerufen am 18. Juni 2024)  

(5)  Brosius I et al. Pre- and asymptomatic viral shedding in high-risk contacts of monkeypox cases: a prospective cohort study. medRxiv. 2022:2022.11.23.22282505. https://www.medrxiv.org/content/medrxiv/early/2022/11/27/2022.11.23.22282505.full.pdf (aufgerufen am 18. Juni 2024)

(6) Mitjà, O. et al. Monkeypox. Lancet.2023;401(10370):60–74; European Centre for Disease Prevention and Control (2023). Factsheet for health professionals on Mpox (monkeypox). https://www.ecdc.europa.eu/en/all-topics-z/monkeypox/factsheet-health-professionals (aufgerufen am 18. Juni 2024)

(7) RKI (2023). Mpox/Affenpocken - RKI-Ratgeber. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Mpox_Affenpocken.html#doc16750264bodyText7 (aufgerufen am 18. Juni 2024)

(8) RKI. Schutzimpfung gegen Mpox/Affenpocken: Häufig gestellte Fragen und Antworten. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Affenpocken/FAQ-Liste_Affenpocken_Impfung.html?nn=2375548 (aufgerufen am 18. Juni 2024)

(9) Boesecke C et al. Severe monkeypox-virus infection in undiagnosed advanced HIV infection. Infection 50, 1633–1634 (2022).

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